Montag, 24. November 2014

Über die Last des Happy Ends in (Liebes-)Geschichten


Was ist ein glückliches Ende für eine Geschichte? Gibt es hier einen Unterschied zum „Happy End“? Und: Was ist das richtige Ende für eine Geschichte?

Dies sind drei Fragen, die ich mir seit einiger Zeit vermehrt stelle. Anlass dafür sind Rückmeldungen zu manchen meiner Geschichten sowie Diskussionen, die ich über das Thema im allgemeinen in verschiedenen Foren mitbekommen habe. Was mich in einer dieser Diskussionen wirklich geschockt hat, war die Forderung einer Leserin, in der Beschreibung von Geschichten (bzw. auch käuflich zu erwerbenden Romanen) solle am besten stehen, ob diese gut enden, denn wenn nicht, wolle sie sie gar nicht lesen. Bei allem Verständnis für die Sehnsucht nach Harmonie und heiler Welt – was IST ein gutes Ende für eine Geschichte? Ist es gleichzusetzen mit einem Klischee-Hollywood-Happy-End? Und, für mich als Autor: Kann und will ich einer solchen Forderung nachkommen, wenn ein „gutes“ Ende einem klassischen Happy End entsprechen muss? Ich lasse hierzu mal meine (teils sehr persönlichen) Gedanken fließen.

Mittwoch, 5. November 2014

Specialweek zu meinen Büchern auf dem schwullesbischen Portal "Like a Dream"









Auf dem schwullesbischen Portal "Like a Dream" dreht sich diese Woche (fast) alles um meine Bücher. Juliane Seidel präsentiert Ihre Rezensionen zu "Parallelwelt" und "Tänzer & Schatten". Außerdem gibt es ein ausführliches Interview mit mir. Und am Donnerstag, den 6. November, findet eine Verlosung statt, bei der Bücher von mir zu gewinnen sind.

Schaut mal rein, es lohnt sich!


Donnerstag, 25. September 2014

Tänzer & Schatten

Cover "Tänzer & Schatten". Copyright: C. Dewi



Seit gestern ist meine Novelle "Tänzer & Schatten" als eBook auf Amazon zu bekommen. Auch bei Beam wird es das eBook hoffentlich bald geben.

Und weil schon einige Interessierte nachgefragt haben, habe ich mich entschlossen, auch eine Printfassung herauszugeben. An den letzten Feinheiten für den Print arbeite ich gerade, es dauert also noch ein paar Tage, bis das Buch bestellbar ist.

Allen, die sich auf einen Tanz mit dem Schatten einlassen wollen, wünsche ich viel Spaß beim Lesen!


Samstag, 14. Juni 2014

Parallelwelt - Leseprobe Kapitel 9 (letztes Kapitel der Leseprobe)

Kapitel 9


Es dämmerte bereits, als Leif das Haus, in dem Sam wohnte, nach einem eineinhalbstündigen Fußmarsch erreichte. Es schien sich unter das Grasdach zu ducken, das an den Seiten tief hinabgezogen war, und war noch kleiner als die Hütte des Instituts. Helle Fensterrahmen hoben sich von dem schwarzbraunen Holz der Wände ab. Ein verbeulter und dreckiger Landrover, der so aussah, als habe er mindestens dreißig Jahre auf dem Buckel, war etwas abseits geparkt.
Leif hatte gerade die Faust gehoben, um anzuklopfen, da wurde die Tür auch schon geöffnet. Sam stand im Türrahmen und schürzte misstrauisch die Lippen. Er trug nur eine verwaschene Jeans und eine Gänsehaut auf dem nackten Oberkörper. Geschwollene rote Stellen und beginnende blaue Flecke zierten seine Haut. Sein Kinn war ebenfalls verfärbt. Seine Hand schloss sich um eine Flasche, die schwer nach Whisky aussah. Um sein Handgelenk trug er das breite Lederband, das Leif ihm vor so vielen Jahren geschenkt hatte.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Parallelwelt - Leseprobe Kapitel 8

Kapitel 8


Mit einem Schmatzen lösten sich die Eingeweide aus dem Fisch. Die Klinge des blutigen Messers blitzte auf, dann wurde der ausgenommene Fisch in eine Schüssel geworfen, die Innereien landeten im Seewasser. Sam hockte auf dem Steg und hatte die Ärmel seines Pullovers hochgekrempelt. Sein Parka hing über dem Türknauf des Bootshauses.
Wie es schien, waren Sam und Steffen nach Pauls Abgang noch recht erfolgreich gewesen. Große und kleine Forellen türmten sich in dem Eimer, der neben Sam auf den Planken stand. Leif sah einige Zeit den routinierten Bewegungen zu, mit denen Sam die Fische ausnahm. Der schenkte ihm keine weitere Beachtung. Ein knapper Gruß war alles, was er Leif entgegengebracht hatte, als dieser zum Steg hinuntergegangen war. Eigentlich wäre es Pauls Aufgabe gewesen, das Gespräch zu suchen und sich zu entschuldigen. Fand zumindest Leif. Doch Paul war stur und hatte sich zum Arbeiten ins Labor zurückgezogen.

Dienstag, 10. Juni 2014

Parallelwelt - Leseprobe Kapitel 7

Kapitel 7


»Verdammte Scheiße, Paul!«, blaffte Steffen, als Paul feixend die Angel mit der zappelnden Forelle genau über Steffens Kopf hinwegzog, sodass dieser mit kaltem Wasser geduscht wurde.
Leif grinste, war aber froh, wohlweislich aus Pauls unmittelbarer Nähe geflüchtet zu sein. Er hatte geahnt, dass sein Freund die Gelegenheit nutzen würde, um jede Menge Blödsinn anzustellen.
»Die machen so viel Lärm, dass wir heute Abend Knäckebrot essen werden – pur«, murmelte Sam nur wenige Schritte von Leif entfernt.

Sonntag, 8. Juni 2014

Parallelwelt - Leseprobe Kapitel 6

Kapitel 6


Es dauerte etwas, bis Leif sich an das Halbdunkel im Bootshaus gewöhnt hatte. Die breite Eingangstür war hinter ihm zugefallen und klapperte nun im abendlichen Wind, der über den See strich. Er tastete sich an den Regalen entlang, die mit Werkzeug, Angelruten, Eimern, Gartengeräten und anderem Kram gefüllt waren. Der Durchgang zum hinteren Teil der Hütte war mit einer schweren Decke verhängt. Als er sie zurückzog, schlug ihm nach Holz riechende Hitze entgegen.