Mittwoch, 22. Februar 2012

Wer wissen will ...




Wer wissen will, was mich gerade umtreibt ... kann sich das obige Foto ansehen =) ... es ist einer der Schauplätze der Geschichte, die gerade in meinem Kopf umher rollt ... und dort für Unordnung sorgt.


Montag, 20. Februar 2012

Textschnipsel



„Verlierst du leicht die Kontrolle, Schatten?“
Bilde ich mir das ein, oder provoziert er mich gerade?
„Mensch.“ Ich spucke das Wort aus, verächtlich. „Kontrolle ist ein menschliches Bedürfnis. Hingabe, Leidenschaft, Ekstase. Dies sind die Dinge, die uns treiben, uns zu dem machen, was wir sind.“
„Mordende Monster?“
Ich lache leise. „Ja.“

Tänzer & Schatten




Samstag, 18. Februar 2012

Textschnipsel



Er ist ein Rattenfänger geworden, sein Körper der Köder. Jeder Mensch in diesem Raum würde auf allen Vieren zu ihm kommen, das Gesicht hungrig erhoben, die Lippen leicht geöffnet, damit er sie mit dem füttert, was sie verloren haben. Was Jahrtausende der Zivilisation ihnen ausgetrieben haben. Sie sehen ihn an – und sehen sich in ihm. Sie sehen in ihm, was sie sich insgeheim wünschen. Lust. Leidenschaft bis zum Kontrollverlust. Macht. Er ist der Puppenspieler. Er lässt sie tanzen.

Tänzer & Schatten



Donnerstag, 16. Februar 2012

Traumfänger & Nachtmahr




„Ich bin das Tor und gleichzeitig der Wächter. Ich bin das Verderben und die Erlösung. Ich bin ihr Herrscher“, dabei wies er in Richtung der Schatten, „und werde von ihren beherrscht. Ich bin Anfang und Ende.“

Diese Geschichte ist ein Ungetüm. Es besitzt Tentakel, die nach meinen Fesseln angeln. Ein Monster, das sich ungefragt vermehrt. Ein Tier in der Tiefe, das weder Hunger noch Zeit umbringen können. Ein Kosmos, ausgesetzt in der kleinen Höhlung meines Schädels, verwurzelt in meinem Herzen. Seine Krallen kratzen über die Wände seines Gefängnisses. Ganz leise nur. Nervtötend. Ich werde nicht ankommen, bevor ich dich nicht frei lasse, Nachtmahr.

Dienstag, 14. Februar 2012

Textschnipsel



Minou konnte dem Reißen des Schattens keinen Widerstand mehr leisten. Sie verlor das Bewusstsein ihrer Selbst. Wer war sie? Niemand. Was war sie? Nichts. Warum war alles erfüllt von kreischender Schwärze? Es war die einzige Realität, die es gab. Minou wollte sich der Schwärze und dem Wahnsinn hingeben. Es war ganz einfach. Es tat nicht einmal weh.

Auszug aus Traumfänger & Nachtmahr

Montag, 13. Februar 2012

Granada


"Se fue a Granada por silencio y tiempo, y Granada le sobredió armonía y eternidad."

Juan Ramón Jiménez


Textschnipsel Zuhause



Es gab wohl viele, insbesondere Frauen, die glaubten, mich zähmen zu können. Als sei ich ein verwilderter Hund. Nicht wenige von ihnen hätten nach ihren gescheiterten Versuchen gerne die Flinte gezückt und mich abgeknallt. Ja, vielleicht stimmt der Vergleich mit dem räudigen Köter.

Auszug aus "Zuhause"

Sonntag, 12. Februar 2012

Textschnipsel


„Das hier ist kein Spiel, bei dem du nur dreist zu bescheißen brauchst! Ich kann dich zerquetschen, dir die Kehle raus reißen. Ich würde es nicht bereuen, keine Sekunde lang! Es ist meine Natur, Mensch! Das bin ich. Und ich würde dich vergessen haben, bevor dein Körper kalt ist.“
Kurz presse ich meine Finger enger zusammen, fühle das fragile Konstrukt von Speise- und Luftröhre. Unangenehm. Dann lasse ich los, der Tänzer hustet, treibt Schmerzen durch unsere Körper.
„Würdest du nicht.“, würgt er hervor.
„Ich würde dich liebend gerne umbringen und deinen toten Körper ficken, glaub mir.“
„Nein.“ Er schluckt, holt tief Atem. „Mich vergessen.“

Auszug aus Tänzer & Schatten



Outtake ... Staub & Stolz


Hier eine kleine Squenz, die es nicht ins Kapitel "Ein Fehler" geschafft hat. Talog redet Tacheles ... mir war das am Ende etwas zu direkt.

„Und was immer zwischen dir und dem Prinzen schwelt, vielleicht solltest ihr es hinter euch bringen, dann entspannt sich die Situation wieder.“
Verwirrt blinzelte Forlán. „Wie meinst du das?“

„Nun, es ist offensichtlich, dass des Prinzen Begehr bei dir nicht ungehört verhallt. Vielleicht solltest du es ihm und dir gewähren. Der Prinz hat eine Schwäche für schöne Männer, insbesondere, wenn sie ihm unerreichbar scheinen. Doch das Jagdinteresse erlahmt schnell, wenn die Beute erst einmal erlegt ist.“

Forlán konnte sein Erröten genauso wenig verhindern wie den ärgerlichen Blick, mit dem er Talog bedachte. „Ich denke nicht, dass dich das etwas angeht! Und du rätst widersprüchliche Dinge. Ich soll den Prinzen nicht ansehen, mich aber unter die Decken seines Lagers schleichen?“

„Ja. Möglichst, bevor wir Farstad erreichen.“

Flügel


Sehnsucht liegt schwer auf meiner Zunge
will ausgesprochen werden
fliegen lernen
Flügelschlag durch Zungenschlag
Deine Worte machen mich benommen
Deine Taten machen mich sprachlos
Angesichts all dieser Gefühle
bin ich ein taumelndes Blatt
kein sicherer Flug
mehr möglich

Meine Zunge schlägt um sich
so wie ein Teil von mir
Ich schreie angesichts meines Selbstmitleides
und bleibe doch stumm
Denn nur ich schreie
mit mir
Denn nur ich sehe
meine Tränen
Du nicht
Denn Du bist fern

Auch Du bleibst stumm
Denn meine Einsamkeit
ist so sehr mein
Teil meines Wesens
dass keiner sie mehr hört
Es scheint die große Stille zu herrschen.

Doch Einsamkeit ist nicht lautlos
Sie ist grausam
Ein langsam
ziehendes Knarzen
Wie von Schiffstauen
Sie kehrt immer wieder
Wie Wellenschlag
Zungenschlag
Flügelschlag

C. Dewi

Dewi online lesen



Die Mehrzahl meiner Geschichten poste ich nach und nach auf einem offenen Portal, auf dem umsonst Geschichten eingestellt und gelesen werden können. Das Portal hat zwei Sektionen - eine für Fanfiction und eine für freie Texte. Wer lesen möchte, was ich außer den über Verlage veröffentlichten Geschichten so schreibe, kann sich hier umsehen. Einige Outtakes (insbesondere zu Staub und Stolz) gibt es auch hier auf dem Blog zu lesen.


Samstag, 11. Februar 2012

Über Vorbilder ...


Seitdem ich vor vielen Jahren einige Bücher von ihr las, fasziniert mich ihr Schreibstil und ihre Fähigkeit, Bilder mit Worten zu malen: Jeanette Winterson.

"Who taught you to write in blood on my back? Who taught you to use your hands as branding irons? You have scored your name into my shoulders, referenced me with your mark. The pads of your fingers have become printing blocks, you tap a message on to my skin, tap meaning into my body. Your Morse code interferes with my heart beat. I had a steady heart before I met you, I relied upon it, it had seen active service and grown strong. Now you alter its pace with your own rhythm, you play upon me, drumming me taut.

Written on the body is a secret code only visible in certain lights; the accumulations of a lifetime gather there. In places the palimpsest is so heavily worked that the letters feel like Braille. I like to keep my body rolled up away from prying eyes. Never unfold too much, tell the whole story. I didn't know that Louise would have reading hands. She has translated me into her own book."

Jeanette Winterson, Written on the Body.

Und noch ein sehr schönes Zitat:

"Every journey conceals another journey within its lines: the path not taken and the forgotten angle. These are journeys I wish to record. Not the ones I made, but the ones I might have made, or perhaps did make in some other place or time. I could tell you the truth as you will find it in diaries and maps and log-books. I could faithfully describe all that I saw and heard and give you a travel book. You could follow it then, tracing those travels with your finger, putting red flags where I went."

Jeanette Winterson, Sexing the Cherry.

Granada


Jahre habe ich darauf gewartet, hierher zurück zu kehren. Die morgendliche Luft streicht kühl über meine Haut. Das erste Sonnenlicht schleicht sich über die Kuppe des Hügels, grün schimmern die Bäume auf. Die Gebäude sind aus Spitze gewirkt, erscheinen einem Traum entsprungen. Es riecht nach Wasser und Erde. Das Geräusch fließenden Wassers ist überall, leise gurgelnd springt es über meine Seele. Ich bin allein. Vollkommen.

Generalife, Alhambra, Granada. Foto: C. Dewi

Große Pläne und Konkurrenz


Derzeit werfen größere Umbrüche ihre Schatten voraus und sorgen für ordentliches Chaos in meinem Kopf … und Herzen. Das streut Sand ins Getriebe meiner Geschichten, gleichzeitig gibt es ein Plotbunny, das sich gerade herrlich in meinem Kopf ausbreitet. Innerhalb weniger Tage erblühte dort eine Geschichte, die schön ist und traurig … und etwas unheimlich. Ich bin sehr gespannt, ob ich sie in die richtigen Worte hüllen kann.